Me gusta Guatemala, me gustas tú

Stimmt, in Guatemala waren wir auch noch. Sorry für die Verspätung, ich war beschäftigt 😁.

Ankunft Flughafen Guatemala City. Guatemalas Hauptstadt ist für die Wenigsten eine Traumdestination, an der man länger verweilt. Das nur knapp eine Autostunde entfernte Antigua, die frühere Hauptstadt, dafür umso mehr. Obwohl ein schweres Erdbeben Ende des 18. Jahrhunderts viele der historischen Gebäude schwer beschädigt oder gar zerstört hat, wird kaum jemand bestreiten, dass Antigua eine der schönsten Städte Zentralamerikas ist. Mit ihren zahllosen Cafés, Restaurants, Sprachschulen und Museen zieht sie ein großes internationales aber auch nationales Publikum an und behält dennoch ihre kulturelle Identität. Selbst die allseits bekannten Fastfood-Ketten müssen auf Leuchtreklame verzichten und verbergen sich hinter historischen Fassaden.
Die nächste Station war der Lago de Atitlan, ein Backpacker-Eldorado, das verteilt auf mehrere Orte entlang des Sees für fast jeden Reisetyp etwas zu bieten hat. Man kann feiern, man kann wandern, man kann sich mit der Maya-Kultur befassen und seine Spiritualität ergründen. Je nachdem wo man residiert, geht das eine besser als das andere. Unser Hauptquartier schlugen wir in San Pedro La Laguna auf. Ich hab ja nun schon eine Menge gesehen aber San Pedro ist einer der verrücktesten Orte, an denen ich je war. Es ist schrill, bunt und laut. Selbst durch die schmalsten Gassen kurven Motorräder und Tuk-Tuks, sodass man manchmal als Fußgänger in einen Laden ausweichen muss, um Platz zu machen. Mein spontanes Urteil: „Ich verstehe, warum die Leute herkommen, aber nicht warum sie bleiben.“ Denn das tun viele Expats aus der ganzen Welt.

Wir konnten den Trubel meistens sehr gut dosieren. Denn unsere Unterkunft lag nahe des Zentrums aber nicht mittendrin. Dort kann es auch am Nachmittag, wenn man gemütlich Kaffee trinken will, zu einer israelischen Straßenparty kommen, welche dann nur tanzend oder hupend passiert werden kann.
Neben San Pedro haben wir auch San Marcos La Laguna und Panajachel besucht. Die Orte sind durch Schnellbote miteinander verbunden. Das geht, wie man vermuten kann, recht flott. Aber je nach Fahrweise und Wellengang wird man manchmal ordentlich eingeseift, während man sich noch mehr Sorgen um das lediglich mit einem Seil festgeschnürte Gepäck macht.

Stichwort Gepäck: Davon hatten wir sogar etwas mehr nach unserem Ausflug nach Chichicastenango, kurz Chichi. Die Zeit, den Namen der Stadt komplett auszusprechen, nimmt sich nicht jeder, aber ihr an einem Donnerstag oder Sonntag einen Besuch abzustatten schon. Denn an diesen Tagen findet hier der angeblich größte Maya-Markt Zentralamerikas statt – ein Highlight einer jeden Guatemala-Reise. Es darf gehandelt und gefeilscht werden und am Ende des Tages geht man wahlweise mit Teppichen, Kissen, Taschen und vielem mehr mit bunt gestickten Mustern wieder nach Hause.

Mindestens genauso sehenswert wie den Markt fanden wir auch den Friedhof von Chichicastenango. Dieser ist an Farbenpracht nicht zu überbieten. Für Schmunzeln sorgt die Abbildung des Comic-Helden Spider-Man auf einem Grab. Die vielen Straßenhunde und Unmengen von Müll komplettieren die surreale Szenerie.

Die letzte Nacht vor unserem Heimflug verbrachten wir in Guatemala-City:

Mit „die Zeit ist wie im Flug vergangen“ konnte ich noch nie etwas anfangen. 3 Monate sind schon eine Menge, aber gefühlt hätte es auch ein halbes Jahr sein können, so viel wie wir erlebt haben. Außerdem waren wir auch zu zweit unterwegs, wodurch alles nochmal eine weitere Perspektive erhält. Als Paar zu reisen und die schönen Momente miteinander teilen zu können, ist unbezahlbar. Der Speicher der schönen Erinnerungen wurde also weiter gefüllt und ein Training in puncto Organisation war es auch. Insbesondere in Panama und Costa Rica war der Planungsaufwand manchmal höher als uns lieb war und was man in Zeiten einer Pandemie beim Reisen alles managen muss… Einreiseformulare auf Spanisch, Corona-Tests usw.
Das alles bringt einen weiter und das alles nehmen wir mit nach Mallorca. Es wird eine heiße Zeit…