Oh, wie schön ist Panama??

Diese Frage schwebt über den ersten Tagen unserer Reise und nach einer Woche traue ich mir nun eine natürlich subjektive aber doch differenzierte Analyse zu. Vorne weg: Panama erhält keine uneingeschränkte Reiseempfehlung. „Muss man hin! Muss man gesehen haben!“ – Nein! Sorry, aber das kann ich wirklich nicht behaupten. Panama macht es einem nicht immer leicht. Panama ist unvorhersehbar. Das betrifft viele zentrale Bestandteile des Reisens wie Essen und Unterkünfte. Bei unseren Behausungen reicht das Spektrum von einem zauberhaften französischen Kolonialbau mit atemberaubender Sicht auf die Skyline von Panama City (Das Magnolia Inn) bis hin zu „ist das Tier da an der Wand tot oder lebt das noch und ist das sein Blut oder das seines Opfers? Egal, die Bude ist günstig und solange uns die Deckenplatten nicht auf den Kopf fallen und wir beim Einstecken der Klimaanlage keinen Stromschlag kriegen, find ich’s voll gut“ (ein Hostel, dessen Ort und Namen ich nicht nennen werde).

Gegessen haben wir auch bereits authentisch panamaisch und das richtig gut (im Lo Que Hay in Panama City) mit Ceviche als Vor- und Flan als Nachspeise. Allerdings gab es auch Mahlzeiten, die man besser nicht zu sich genommen hätte und man nach 12 Stunden begeistert feststellt, keine Lebensmittelvergiftung zu haben (sag ich auch nicht wo. Ich will hier niemanden ruinieren). Für die Gegensätze das Landes steht die Hauptstadt Panama City exemplarisch. Wolkenkratzer, Banken und Casinos einen Steinwurf vom historischen Casco Viejo der Altstadt mit ihren bunten teils renovierten teils kurz vorm Kollaps stehenden Häusern. Faszinierend, definitiv. So wie wir es von Zentralamerika erwartet hatten, gibt es speziell in den Großstädten Zonen, die es zu meiden gilt. Jedoch sind die Übergänge manchmal fließend von den Armenvierteln zu den durch Polizeipatrouillen bewachten Straßen. Apropos Polizei. Die Präsenz an Sicherheitskräften ist allgemein hoch. Aber auch in dieser Hinsicht kann man sich oft keinen Reim machen. Die Polizisten sind mal ernst, mal gelangweilt, mal mehr mal weniger bewaffnet und manchmal fahren sie ohne erkennbaren Grund mit Sirene und Alarm über den Strand.

Was haben wir in dieser seltsamen Gemengelage bisher gemacht? Wie bereits erwähnt, war die Altstadt von Panama City das erste Highlight. Wir haben uns extra zwei verschiedene Unterkünfte in Panamas Hauptstadt ausgesucht, um dann auch im moderneren Bankenviertel zwischen den Hochhäusern zu flanieren. Ein Ausflug zum Panamakanal war ebenfalls dabei und selbst für zwei wie uns, die sich nur mäßig für Technik interessieren, ist es beeindruckend, live zu sehen, wie ein riesiges Schiff durch den engen Kanal geschleust wird.
Der erste Ortswechsel brachte uns Richtung Westen nach Las Lajas, das für seinen verdammt langen Strand bekannt ist. Allerdings ist die Stadt Las Lajas auch schon verdammt weit von ihrem Strand entfernt. Und schon sind wir wieder bei den Unannehmlichkeiten des Landes. Die Infrastruktur ist für (Rucksack-)Reisende wirklich ausbaufähig. Einkaufsmöglichkeiten (und dann auch keine berauschenden) waren kilometerweit weg und der Strand nur mit dem Taxi zu erreichen. Wenn auch ab vom Schuss konnte sich unsere dortige Bleibe hingegen wieder sehen lassen. Blick auf die Berge, Palmen und ein eigener Pool. Unser charmantes Gastgeber-Paar Ramona und Paolo gab uns zudem Einblicke in seine spannende Vita. Die beiden sind vor 11 Jahren aus Italien hergezogen und haben sich ein Stück Land gekauft, um hier eine Bungalow-Anlage zu betreiben. Da kommt einem nach Mallorca auszuwandern relativ unspektakulär vor…
Ein paar Stationen liegen zwar noch vor uns aber zugegeben ist die Vorfreude auf Costa Rica bereits groß. Panama ist in puncto Unterkünfte und Essen teurer als gedacht und qualitativ hochwertig ist das Ganze dann auch nicht immer. Sowas stellt die gute Laune doch gelegentlich auf die Probe. In jedem Fall nimmt man aus diesem Land, aus dem wir noch nicht schlau geworden sind, viele skurrile Geschichten mit.

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